15 Andreas Rutz – Das große Welttheater vor Ort Johann Georg I.«67 Diese positive Sicht auf Johann Georg ist ohne die erwähnten Forschungen von Müller und Bierther nicht denkbar. Für die breitere Rezeption der neuen Perspektive dürfte aber nicht zuletzt der Beitrag von Johannes Burkhardt zur kursächsischen Politik im Dreißigjährigen Krieg in den Dresdner Heften von 1998 ausschlaggebend gewesen sein.68 Dieser hat insbesondere Müller rezipiert und stellt mit einiger Verve Sachsen und seinem Kurfürsten, den er sogar als »den Weisen« titulieren möchte, wenn dieser Titel nicht schon an einen anderen Wettiner vergeben wäre, ein überaus positives Zeugnis aus, vor allem mit Blick auf die Bemühungen um Frieden jenseits des konfessionellen Konflikts, eine Position, die sich dann auch in seinem Buch von 2018 wieder findet.69 Dass diese positive Sicht weiterhin nicht unumstritten ist, zeigt der biografische Abriss zu Johann Georg von Axel Gotthard in dem von Frank-Lothar Kroll 2004 herausgegebenen 2 Johann Georg I. und die Schlachten bei Breitenfeld und Liegnitz, um 1650. Daniel Bretschneider d.J. Öl auf Holz, H. 58,8 cm, B. 45,5 cm. Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Rüstkammer, Inv.-Nr. H 0014, Foto: Jürgen Karpinski
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