1927– 1929: Beginn der Berufslaufbahn am Landesmuseum Oldenburg 21 Auch wenn Stirnemann bereits im Studium praktische Übungen absolviert hatte, erlernte sie die Museumsarbeit und damit ihr Handwerkszeug am Landesmuseum Oldenburg. Walter Müller-Wulckow vermittelt ihr, eine Sammlung auf ihre Qualitäten hin zu untersuchen, zu schärfen und auszubauen. Spuren ihrer Arbeit finden sich – identifizierbar anhand ihrer markanten Handschrift bzw. ihres Namenskürzels »St.« bzw. »H.St.« – bis heute in den Akten und Inventaren des Oldenburger Museums. Sie belegen, dass Stirnemann in nahezu alle Belange des Museums einbezogen war und auf diese Weise ihre beruflichen Kenntnisse und – in der Korrespondenz mit Kolleginnen und Kollegen – ihr Netzwerk auf- und ausbauen konnte. Neben ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit übernahm Hanna Stirnemann in Vertretung der Museumssekretärin Maria Goens auch Sekretariatsarbeiten und verwaltete zeitweise offenbar die Finanzen des Museums, was ihr detaillierte Einblicke in Ein- und Ausgaben vermittelte und als Vorbereitung auf weitere berufliche Stationen dienlich war.19 Im Mai 1928 bereist sie zu Recherchen über die kunstgewerblichen Arbeiten des Oldenburger Hofmalers Johann Heinrich Wilhelm Tischbein das Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg, das Thaulow-Museum in Kiel und das Schloss in Eutin: »Im Hamburger Museum für Kunst u. Gewerbe erwartete mich [dessen Direktor Max] Sauerlandt mit einer Hilfsbereitschaft Die Moderne Galerie im Landesmuseum mit Gemälden von Erich Heckel (Dangaster Landschaft und Häuser in Dangast), Karl Schmidt-Rottluff (Die gelbe Öljacke und Kühe am Deich), Emma Ritter (Ziegelei), Ernst Ludwig Kirchner (Bube mit Bonbons) und Franz Radziwill (Deich mit Hecks), um 1930, Fotografie, Landesmuseum Kunst & Kultur Oldenburg
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