1935 – 1945: Erzwungener Rückzug ins Private 127 Ist ein Museum eröffnungsbereit und von Hofmann-Stirnemann und ihren Kollegen überprüft, kann bei der Sowjetischen Militäradministration (SMA) ein Antrag auf (Wieder-)Eröffnung gestellt werden. Sofern keine Einwände bestehen, wird die Eröffnung von der Abteilung Volksbildung der Militäradministration angeordnet. Zum Teil kommt es dabei – wie Hofmann-Stirnemann berichtet – zu mehrmonatigen Wartezeiten: Von den einst 102 Museen in Thüringen werden, in ihrer Amtszeit, bis 1949 rund 60 wiedereröffnet. Aufgrund ihres besonderen Engagements und ihrer außerordentlichen Leistungen wird Hofmann-Stirnemann vom thüringischen Volksbildungsministerium zum 1. September 1948 die ehrenamtliche Leitung des Museumsreferats übertragen.7 Noch im selben Jahr begrüßt sie in dieser Funktion die Teilnehmer des von der Deutschen Verwaltung für Volksbildung in der Sowjetischen Besatzungszone durchgeführten Museumsleiterseminars, das vom 19. bis 24. September in Jena stattfindet. Theo R. Pianas Bericht über die Tagung ist voller Aufbruchspathos und knüpft an die Utopien der Museumsreformbewegung und die Avantgardekonzepte der Zwanziger Jahre an: »Den einzelnen Museumsleitern wird empfohlen, sich angesichts der immer noch schwierigen Arbeitsverhältnisse zu einem Block zusammenzuschließen, der, wenn nötig, Kritik an den Ministerien und an der Verwaltung für Volksbildung üben soll«, heißt es in der Vorstellung der Ergebnisse, die durch Fotografien der modernistischen Museumsinterieurs des Kölner Kunstgewerbemuseums und des Museums Folkwang aus der Weimarer Republik Hanna und Otto Hofmann im Innenhof der Heidecksburg, um 1948, Fotografie, Landesmuseum Kunst & Kultur Oldenburg
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