Leseprobe

63 Menschliche Körperteile, sogenannte Anatomica, waren ein wesentlicher Bestandteil der Kunst- und Wunderkammern des 16. bis 18. Jahrhunderts. Die Lincks hatten gute Kontakte zu den praktizierenden Ärzten in Leipzig und kamen daher leicht in den Besitz dieser speziellen Objekte. Ähnlich wie bei den Dingen der Natur und Wissenschaft verfolgten sie mit dieser speziellen Sammlung mehrere Ziele. Zum einen versuchten sie systematische Gruppen zu bilden, z. B. eine möglichst vollständige Entwicklungsreihe eines menschlichen Embryos bzw. Fötus. Zum anderen gelangten auch Einzelobjekte mit außergewöhnlichen, nicht erklärbaren Fehlbildungen im 18. Jahrhundert in das Naturalienkabinett – als studierenswerte Ausnahmen von der Regel und als Forschungsgegenstände, um die Ursachen für Leid, Krankheit und Tod auch wissenschaftlich beschreiben zu können. Die Sammlung umfasst sowohl Alkoholpräparate als auch Skelette von Kindern und Erwachsenen. SKELETTE AUS DER SAMMLUNG VON HUMANPRÄPARATEN Präpariert in Deutschland und den Niederlanden, 18. Jahrhundert; Linck-Sammlung

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