Leseprobe

107 Diese Schrankvitrine beherbergt 64 sorgfältig geschnürte Pappbände. Die darin enthaltenen insgesamt 7 843 Papierbögen mit Pflanzenbelegen bilden das Herbarium des Apothekers Carl Ferdinand Reichel (1800–1860), der den Schrank samt Inhalt 1843 nach Waldenburg verkaufte. Auf den Rücken der 64 Bände befindet sich jeweils eine zarte Beschriftung, die die Pflanzenbelege nach Geschlechtsmerkmalen ordnet und so den Umgang mit der umfassenden Sammlung erleichtert. Das Herbar hat einen enormen Wert: Neben Holotypen, also Belegen zur Erstbeschreibung von Arten, sind darin auch Sammlungseinträge berühmter Forscher, angeblich auch von Alexander von Humboldt (1769– 1859). Das Herbar umfasst zudem heute ausgestorbene Pflanzen und ist deshalb ein höchst wertvolles Archiv, mit dem sich Veränderungen der Flora weltweit nachvollziehen lassen. Die heimischen und exotischen Pflanzenbelege wurden nicht nur von Reichel selbst, sondern auch von vielen in Tauschvereinen organisierten Sammlern aus aller Welt zusammengetragen. SAMMLUNGSSCHRANK MIT HERBARIUM REICHEL Schrank: Deutschland, um 1800; Holz; Höhe: 230 cm; Herbarium Reichel: Pappe, Papier, Stoff, getrocknete Pflanzenteile; Holz; Höhe der Bände: 37,5 cm

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