34 Hitz als Künstlerin deutscher Herkunft, die sich – unterbrochen von Aufenthalten in Rumänien zwischen 1883 und 1886 – bis etwa 1891 in Paris aufhielt,6 wurde zusätzlich durch die angespannten kulturpolitischen Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich erschwert. Angesichts all dieser Aspekte ist es beeindruckend, dass Hitz bereits 1885 erstmals im Katalog des Pariser Salons erwähnt wurde,7 der trotz seiner Entstaatlichung das zentrale gesellschaftliche Ereignis mit großem Verkaufspotenzial blieb. Hitz gelang es, in den folgenden Jahren regelmäßig an den Salonausstellungen teilzunehmen.8 Laut den Katalogangaben stellte sie vor allem Genredarstellungen aus, häufig mit Motiven des rumänischen Landlebens,9 was der Salonmode der pastoralen naturalistischen Darstellungen entsprach.10 Man kann behaupten, dass Hitz, wie viele andere Künstler*innen, für die die Repräsentation im Salon wichtig war, die dortige Tendenz zur Genremalerei nutzte und ihre Werke strategisch den Vorlieben des Publikums und der Jury anpasste. Dafür spricht auch, dass sie als ihre ersten Pariser Lehrer die erfahrenen Salonniers und eher konservativen Akademiemitglieder Gustave Courtois, Luc-Olivier Merson, JeanJoseph Benjamin-Constant und Raphael Collin wählte. Dies sicherte ihr die regelmäßige Aufnahme ihrer Werke in die Salonausstellungen, die jedoch beim Publikum auf wenig Resonanz stießen. Erst ab 1889, als die Malerin begann, sich an alternativen Gruppenausstellungen zu beteiligen, lassen sich in den überlieferten Werken und Repro4 Dora Hitz, Dans le jardin, 1890/91, Standort unbekannt
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