54 Pupille neben einem hellen Glanzpunkt kaum zu erkennen ist (Abb. 2). Ihre dunklen Augen treten in direkte Nachbarschaft mit der unbestimmten Tiefe des Hintergrunds. Der weiße Fleck im Auge verbindet sich dabei mit ihrem hellgrauen Haar und der Lichtreflexion, die sich auch im Haarschmuck und an den Ohrringen wiederfindet. Solche Glanzpunkte stellen zudem einen Bezug zum Außenraum des Gemäldes her. Insgesamt entsteht in der malerischen Behandlung von Figur und Grund eine Spannung zwischen Hervortreten und Distanznahme, die als Selbstbewusstsein auf der einen Seite und als Zurückhaltung auf der anderen gedeutet werden kann. Wenn man sich die Hände ansieht, erscheinen diese locker und entspannt, während ihre aufrechte Körperhaltung eine beherrschte Anspannung im direkten Blickkontakt vermittelt. Eine Form der Zurücknahme der bildlichen Repräsentation und ihrem Bezug zur Mode, die nicht nur Kleidung und Haartracht, sondern auch ideale Gesichtsformen betrifft, sticht in den Frauenportraits von Dora Hitz dadurch hervor, dass sich die modische Kleidung oder die Accessoires malerisch auflösen und auffächern. Stets wird die Aufmerksamkeit auf das lockere Zusammenspiel zwischen der dargestellten Figur und dem Raum gelenkt.7 Dies kann anhand des Gemäldes Sitzende Dame in rotem Kleid beobachtet werden (Abb. 4). In einem Wirbelsturm von Pinselstrichen fließt das lange rote Kleid in einen diffusen Umraum aus. Der schwarze Tüll an ihren Puffärmeln ist in der Weise gemalt, dass gleichzeitig die Spur der Pinselführung sowie die 3 Detail der Hände 2 Detail des Kopfes
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