55 Transparenz des Textils wahrgenommen werden kann. Die linke Hand ist hinter dem roten Gewand teils verborgen. Die rechte Hand hält einen Fächer, der sich den schwarzen Schlieren im Faltenwurf des Gewands anschmiegt, und die Quaste nimmt den weißen Glanzreflex im Gewand und an der Stuhllehne auf. Die malerische Freiheit steht hier für eine Haltung, in der sich Selbstbewusstsein und Zurückhaltung im Sinne der Vornehmheit paaren. Bei diesem Gemälde handelt es sich vermutlich um ein Selbstbildnis, wie der Vergleich der Augenbrauen, Nasen- und Lippenpartie sowie auch der Frisur mit einer späteren Fotografie von Dora Hitz nahelegt (S. 129). Vielleicht zeitgleich entstanden, kann das Gemälde Sitzende Dame in rotem Kleid auch als Antwort auf das um 1904 entstandene Bildnis von Dora Hitz ihres Malerkollegen Eugen Spiro gesehen werden (Abb. 5). 4 Dora Hitz, Sitzende Dame im roten Kleid, o. D., Privatbesitz 5 Eugen Spiro, Portrait Dora Hitz, um 1905, Privatsammlung Berlin
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