› 128 ‹ Abb. 1 Johann Friedrich August Tischbein Jacques Ferdinand DufourFeronce mit seiner Tochter Constance Aimée 1802 · Leinwand Hessen Kassel Heritage, Gemäldegalerie Alte Meister Welchen Wert die Familie Dufour auf ein zärtliches Verhältnis zu ihren Kindern legte, wird anschaulich auch in Tischbeins zwei Jahre später gemaltem Dreiviertelporträt des damaligen Seniorchefs mit einer anderen Enkelin. Jacques Marc Antoine Dufour, der Vater Jacques Ferdinand Dufour-Feronces, ließ sich sitzend mit der an ihn geschmiegten, den Kopf auf seine Schulter legenden Enkelin Pauline Platzmann porträtieren, einem Mädchen von 13 Jahren.4 Allerdings war der seit 1800 in Leipzig ansässige Tischbein auch ein Spezialist für empathisch empfindsame Bildnisse von Eltern oder Großeltern mit Kindern und Enkeln, die immer wieder in Verbindung gebracht wurden mit entsprechenden Porträts der bis 1789 in Paris tätigen, 1795 und 1801 auf dem Weg von und nach Sankt Petersburg durch Deutschland reisenden Elisabeth Vigée-Le Brun. Gerade das Bildnis der Anne Pauline Dufour-Feronce mit ihrem kleinen Sohn wirkt wie eine repräsentativer angelegte Adaption des Selbstbildnisses mit der Tochter Julie (Abb. 2), das Kritikern im Salon von 1789 als »vielleicht ihr charmantestes Werk« gegolten hatte.5 4 Museum Burg Gnandstein, Kohren-Salis; siehe Hüttel 2005, S. 52f., Abb. 20. 5 Lefébure 1789, S. 21 (»peut être son plus charmant ouvrage«). Zu diesem Selbstporträt siehe Ausst.-Kat. Fort Worth 1982, S. 75, unter Nr. 25, Abb. 26 (Joseph Baillio), und Hüttel 2005, S. 51f., Abb. 19.
RkJQdWJsaXNoZXIy MTMyNjA1