Hatte sich Baudelaire zunächst auf die Kunst bezogen, so setzte umgekehrt schon kurz nach dem Tod des Dichters eine bis heute fortdauernde Wirkung der Fleurs du Mal auf die Kunst ein – mit Werken, die explizit auf den Titel des Gedichtbandes Bezug nehmen oder auf einzelne darin enthaltene Gedichte, wie die Gemälde von Eugène Laermans oder Albert Birkle, die sich auf Les petites vieilles (Die kleinen Alten) beziehen. Daneben lassen sich etliche Werke auch indirekt auf Baudelaires Gedichtband beziehen. Ein solcher Zusammenhang lässt sich etwa bei Hannah Höch vermuten, die neben dem Gemälde Les Fleurs du Mal von 1922–1924 wenig später ein weiteres schuf, in dem eine riesenhafte Blume mit schwarzen Staubblättern erscheint (Die Treppe, 1923–1926). Auch für Kees van Dongens bereits 1910 entstandenes Blumenstillleben, aus dessen Mitte ein riesiges Auge den Betrachter anblickt, lässt sich ein Bezug vermuten: In einem der berühmtesten Gedichte der Fleurs du Mal, den Correspondances, spricht Baudelaire von einem »Wald von Symbolen«, die nicht wir, sondern die uns anblicken. | KyZ
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