Leseprobe

75 strategien unterschiedlich verankert. In einigen Regionen ist der Denkmalstatus Voraussetzung für eine Förderung, in anderen ist es ein Ranking- und/oder Kohärenzkriterium. Etwa 1600 LEADER-Projekte waren in den Jahren 2014 bis 2022 mit dem Erhalt von Kulturdenkmalen verbunden. Insgesamt beliefen sich deren Förderungen auf etwa 146,5 Millionen Euro. Das heißt, dass etwa 20 Prozent aller LEADER-Projekte im Kontext der Förderung von Umnutzung, Wiedernutzung oder Sanierung an einem Kulturdenkmal stattfanden. Am häufigsten wurden private Eigentümer von Kulturdenkmalen gefördert. Dabei handelte es sich zumeist um Vorhaben zu Wohnzwecken. An zweiter Stelle standen kirchliche Antragsteller. Kommunen, deren Projekte ein weites Spektrum von Maßnahmen an Rathäusern bis hin zu Parkanlagen umfasste, sind die dritthäufigsten Antragsteller (Abb. 2 und 3). Beratungsangebote unterstützen Interessierte Informations- und Beratungsangebote für Interessierte stellt das Sächsische Staatsministerium für Regionalentwicklung mit seinem gesamten Geschäftsbereich zur Verfügung. Daneben werden verschiedene Vereine und Netzwerke in ihrer Netzwerk- und Beratungstätigkeit unterstützt, darunter z.B. das »Denkmalnetz Sachsen« oder die »Dezentrale – Netz für gemeinschaftliches Wohnen in Sachsen«. Zu Fördermöglichkeiten über LEADER informieren die Regionalmanagements der einzelnen LEADER-­ Regionen. Der Staatspreis Ländliches Bauen würdigt beispielhafte Projekte Der Sächsische Staatspreis Ländliches Bauen ist ebenfalls ein wertvoller Beitrag für die Vermittlung von Chancen ländlicher Baukultur. Der Wettbewerb wird seit 2021 als Staatspreis vom Sächsischen Staatsministerium für Regionalentwicklung im Rahmen seiner Baukulturinitiative ausgelobt. Die Geschichte des Wettbewerbs reicht jedoch bis in die frühen 1990er Jahre zurück. 1993 startete ein erster Landeswettbewerb zum »Landwirtschaftlichen Bauen«. Seit 1998 würdigte der Landeswettbewerb die ganze Bandbreite des ländlichen Bauens unter dem Titel »Ländliches Bauen – Erhalten, Pflegen und Gestalten«. Der Wettbewerb zeichnet beispielhafte Projekte aus, die mit dem Strukturwandel ländlicher Regionen verbundene Bauaufgaben kreativ und in hoher architektonischer Qualität lösen. Im Fokus stehen vor allem Umbau- und Sanierungsvorhaben sowie neugestaltete Freianlagen, aber auch Neubauten im Einklang mit der Siedlungsstruktur. Alle zwei Jahre richtet sich der Wettbewerb an Bauherren, Planer und Architekten. In den zurückliegenden Jahren schwankte die Teilnehmerzahl zwischen 80 und 150. Bei etwa der Hälfte der Bewerbungen handelt es sich um Maßnahmen an denk-

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