Leseprobe

Kat. 51 Räuchergefäß, GoryeoDynastie, frühes 13. Jahrhundert Bronze, Einlegearbeit in Silber, Höhe 23,3 cm, Seoul, Koreanisches Nationalmuseum, Inv.-Nr. duk 2375 Das Räuchergefäß in Form einer Schale mit Fuß (hyangwan) ist mit einem in Silber eingelegten Rankenmuster und einem Mantra, einem heiligen Ausspruch, aus vier Sanskrit-Zeichen verziert. Laut der unter dem breiten Rand eingravierten Inschrift wurde das Räuchergefäß für die Aufbewahrung des Avatamsaka-Sutras im Schlafgemach der Königin Hampyeong (?–1247) angefertigt. Sie war die Gemahlin von König Huijong (reg. 1204–1211), dem 21. Herrscher von Goryeo. Das Räuchergefäß gehört zu den bedeutendsten buddhistischen Ritualobjekten des Königshauses von Goryeo. Kat. 52 Illuminierter 12. Band des Avatamsaka-Sutra (Blumengirlanden-Sutra), GoryeoDynastie, 14. Jahrhundert Schrift in Silber, Malerei in Gold auf indigoblauem Papier, 314 × 113 mm (zusammengefaltet), Seoul, Koreanisches Nationalmuseum, Inv.-Nr. LKH 10612 (Schenkung Lee Kun-hee, 2021) Sutras sind religiöse Texte, in denen die Lehren Buddhas und spirituelle Praktiken überliefert sind. In der Goryeo-Zeit entwickelte sich die Tradition der Faltbücher mit handgeschriebenen buddhistischen Sutras zu großer Blüte. Dieses Segment eines solchen illuminierten Sutras auf indigoblauem Papier stammt aus dem 12. Band des 60-bändigen Avatamsaka-Sutras. Es beschreibt die zehn edlen und praktischen Handlungen eines Bodhisattva, die darauf abzielen, das Wohl aller fühlenden Wesen zu fördern. Vorder- und Rückseite des Faltbuches sind kunstvoll mit Blumen und Ranken in Gold- und Silberpigmenten verziert. Die erste Seite illustriert eine Szene aus der Welt des Buddha. Der Text ist in Regelschrift auf vertikal mit Silberpigment linierten Seiten geschrieben, wobei jeweils 17 Zeichen übereinander angeordnet sind. Es wird vermutet, dass das Buch aus dem 14. Jahrhundert, der Spätzeit des Goryeo-Reichs, stammt. Kat. 50 Buddhistischer Gong, Goryeo-Dynastie, 1224, Gagok-ri, Yangsan-myeon, Yeongdong, Provinz NordChungcheong Bronze, Ø 33,7 cm, Seoul, Koreanisches Nationalmuseum, Inv.-Nr. bon 12318 Mit einem Bronzegong (banja oder geumgo) wurden die Gläubigen zur buddhistischen Zeremonie in einen Tempel gerufen. Dieser hier vorgestellte Gong hat einen mittleren Schlagpunkt in Form einer Lotosblüte und lässt sich mittels einer Schnur an den beiden Ösen am oberen Rand aufhängen. Laut der seitlich eingravierten Inschrift wurde er im Jahr 1224 von Buddhisten mit dem Familiennamen Son an einen Tempel namens Iuisa gespendet, um damit für ein langes Leben des Königs sowie für Frieden und Wohlstand im Land zu beten. Die Herstellung von zeremoniellen buddhistischen Kunstwerken war Teil eines religiösen Rituals für Buddha (bulsa), das in verschiedenen Regionen praktiziert wurde, was zeigt, dass die buddhistische Kultur in der mittleren GoryeoZeit weit verbreitet war. Kat. 50

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