– 190 191 유물 해설 Katalog Kat. 136 Hanbok, Lee Young-hee, 2011 Ramie, bestickt, Jacke Höhe 34,2 cm, Breite 143,6 cm, Rocklänge 154,8 cm, Daegu Nationalmuseum, Inv.-Nr. don 2947 (Schenkung Lee Young-hee, 2019) In den späten 1990er Jahren wurde in Korea der sogenannte Alltagshanbok populär. Die Menschen bevorzugten einen Hanbok-Stil, der die Eleganz der traditionellen koreanischen Kleidung zum Ausdruck brachte, zugleich aber alltagstauglich war. Der modernisierte Hanbok verzichtete auf das Band (goreum) des Oberteils. Die Weite und Länge des Rocks wurden weniger betont, zugleich richtete sich der Fokus auf die Wiederbelebung der traditionellen Farben mittels natürliche Färbetechniken. Das sanfte Blau des Rocks (chima) wurde aus der Indigopflanze gewonnen, während die Jacke (jeogori) die natürliche Farbe des Ramie-Stoffes aufweist. Der Jeogori wird mit einem traditionellen Knotenknopf ohne Bänder geschlossen, der Kragen ist mit einer feinen Stickerei verziert. Kat. 136 Kat. 137 Chima (Hanbok-Rock), Lee Young-hee, 1995 Seide, Papier, Länge 128 cm, Taille 84,6 cm, Brust 52 cm, Gurtlänge 294,4 cm (ungebunden), Daegu Nationalmuseum, Inv.-Nr. don 2484 (Schenkung Lee Young-hee, 2019) Zur Charakterisierung der koreanischen Kleidung prägte Lee Young-hee den Ausdruck »Kleidung des Windes«: »Der Wind hat keine feste Form, er verändert sich ständig und ist in Bewegung. Diese ›Kleider des Windes‹, die auf der koreanischen Hanbok-Tradition basieren, verkörpern die unendlichen Möglichkeiten der Fantasie.« Für diesen Rock verwendete Lee ein Seidenmaterial, das aus herkömmlichem koreanischen Papier (hanji) hergestellt wird, wodurch traditionelle Gewebe neu interpretiert wurden.
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