Leseprobe

13 Das Münzkabinett Weimar – eine Sammlungsgeschichte betitelter Band beinhaltet kleine Nominale, Groschen, Dreier und Pfennige für beide Linien sowie Brakteaten. Insgesamt kam das Kabinett um 1770 so auf etwa 4 600 Münzen und Medaillen – der Band mit ernestinischen Münzen und Medaillen mit hohem Nominal zählt rund 1 200 Objekte, der zu albertinischen rund 1 100 und der dritte Band mit Nummis Minores rund 2 300. Mit Heermann als nächster Generation führte nun jemand mit besonders hoher Begeisterung für Münzen die Aufsicht über das Kabinett. Von ihm hat sich ein umfangreiches und bislang noch nicht zu überschauendes Konvolut an Notizzetteln, Heftchen und Listen erhalten, zum Teil auch mit Zeichnungen von Münzen versehen.30 Sie zeugen von einer unablässigen, vielleicht sogar manischen Beschäftigung mit der Münzsammlung. Produktiv nutzte Heermann dies für die Lebensgeschichte von Herzog Johann Ernst d. J. (1594–1626), die er 1785 und 1786 veröffentlichte mit Beschreibungen und Abbildungen von Münzen, darunter zum Beispiel das 1770 erworbene Unicum des PallasGepräges zu drei Dukaten von 1622.31 Die nächstfolgende Generation beäugte ihn bei seinem Tun kritisch. Christian Gottlob Voigt (1743– 1819, Abb. 9), der gemeinsam mit Goethe die Bibliothek und die darin bewahrten Sammlungen beaufsichtigte, bestand in Briefen an Goethe 9 · Friedrich Wilhelm Facius, Medaille auf Christian Gottlob von Voigts fünfzigjähriges Dienstjubiläum, 1816, KSW, Museen, MM-2022/10415 8 · Inventar Catalogus 1770–1783, Bd. Ernestiner, S. 80–81

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