44 Mit Licht und Farbe zur Münzgeschichte – digitale Bildanalyse für die Material - bestimmung Alexander Methfessel Die Untersuchung der Materialzusammensetzung von Münzen ist für Archäologen und Historiker von zentraler Bedeutung, um die Herkunft und Herstellung von Münzen besser zu verstehen. Zu traditionellen Methoden wie der Laserablation oder Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA) bietet die digitale Bildanalyse eine nichtinvasive, kostengünstigere Alternative. Besonders die Verwendung von Multispektralaufnahmen hat sich bei der Analyse von Gemälden und Grafiken als vielversprechend erwiesen, da sie wertvolle Informationen über die Oberflächenstruktur und Materialzusammensetzung liefert, ohne dass die Objekte selbst beschädigt werden. Doch kann diese Technik auch für die Analyse von anorganischen Materialien wie Metallen bei Münzen verwendet werden? Das Projekt untersuchte, wie die Multispektralanalyse und die Berechnung von Rot-, Grün- und Blau-Farbwerten (RGB) die Materialzusammensetzung von Münzen bestimmen können. Hierbei wird das Reflexionsverhalten von Licht in verschiedenen Wellenlängenbereichen genutzt, um Materialien und ihre Oberflächenstrukturen sichtbar zu machen und so Rückschlüsse zu ziehen. Die Bestimmung der Materialzusammensetzung von Münzen erfolgt traditionell mit invasiven und nichtinvasiven Methoden. Da invasive Verfahren die Entnahme von Material oder das direkte Eingreifen in die Struktur der Münze voraussetzen, scheiden sie in der modernen Analytik meist aus. Nichtinvasive Techniken wie RFA liefern zwar detaillierte chemische Daten und sind besonders präzise, jedoch auch teuer, aufwändig und benötigen spezialisierte Geräte.1 Für die Analyse von größeren Münzbeständen ist der Einsatz somit oftmals nicht finanzierbar. Für unser Projekt entschieden wir uns deshalb, einen neuen, nichtinvasiven Weg über eine digital gestützte Multispektralanalyse zu erproben. Diese nutzt unterschiedliche Wellenlängen des Lichts, um Materialstrukturen sichtbar zu machen.2 Die Methode hat sich vor allem in der Kunst- und Restaurierungsforschung etabliert, da sie hilft, Details zu erkennen, die mit bloßem Auge nicht sichtbar sind. Für das vorliegende Projekt werden Multispektralaufnahmen im sichtbaren Licht sowie im UV- und IR-Bereich durchgeführt. Diese unterschiedlichen Spektren ermöglichen eine tiefere Analyse, da jedes Material unterschiedlich auf diese Wellenlängen reagiert. Allerdings zeigt sich bei der Anwendung dieser Technik auf Metalle, dass die Reflexion in den UV- und IR-Bereichen relativ gleichmäßig ist. Edelmetalle wie Gold und Silber weisen in den Multispektralbildern kaum Unterschiede auf. Diese Ähnlichkeiten machen es schwieriger, zwischen verschiedenen Materialarten zu unterscheiden (Abb. 1).
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