11 Das Münzkabinett Weimar – eine Sammlungsgeschichte »Weimar, die Haupt- und Residenzstadt der Herzoge, mit einem schönen Schloß, die Wilhelmsburg genannt; die dasige [sic] fürstliche Bibliothec, das schöne Münzcabinet, Kunst- und Naturalienkammer sind besonders merkwürdig [...].«17 Weiterhin stellte Anton Friedrich Büsching (1724–1793) 1761 »Die Stadt und das Amt Weimar« vor und nannte im Residenzschloss »den vortrefflichen herzoglichen Büchersaal, das gemeinschaftliche Archiv der Herzoge zu Sachsen ernestinischer Linie, eine Kunst- und Naturalienkammer, ein kostbares Münzcabinet, und eine Gemäldegallerie«.18 Auch Johann Georg Keyßler (1693–1743) hob in seinem Reiseführer 1751 hervor: »Das Münzkabinet, worinnen sonderlich die sächsischen Medaillen und Numismata trefflich beysammen sind, ist dem ehemaligen churfürstlichen sächsischen geheimen Rathe und Oberhofmarschall, Friedrich Adolph von Haugwitz abgekaufet worden.«19 Für Reisende empfahl der dänische Justizrat Johann Peter Willebrandt 1758: »Das Weymarische Schloß, nebst der darinnen befindlichen Herrlichkeit an Schildereyen, Büchern und Münzen zu sehen, ist der Mühe werth.«20 Das Bedürfnis nach einer eigenen Unterbringung der Kunstkammer, der Bibliothek und des Münzkabinetts mündete 1766 in einem Umzug dieser Sammlungen in das sogenannte Grüne Schloss, heute bekannt als das historische Gebäude der Herzogin Anna Amalia Bibliothek (Abb. 6). Ursprünglich zwischen 1562 und 1565 als separates Wohnschloss in unmittelbarer Nähe des Residenzschlosses erbaut, bot es den fürstlichen Sammlungen ein eigenes, separates Gebäude. Ein Anbau in Richtung Norden sollte auch für die Münzsammlung Raum bieten.21 Carl Friedrich Gottlob Hirsching (1762–1800) berichtete 20 Jahre später darüber: 5 · Wilhelm und Christian Richter, Ansicht des Residenzschlosses in Weimar, mittig im Hintergrund das Grüne Schloss, um 1655, KSW, Museen, DK 5/85 6 · A. Glaser, Großherzogliche Bibliothek in Weimar, 1830, KSW, HAAB, Sign. 19 D 5085
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