32 • 33 PAUL KAISER Die Konstruktion eines Modells zur Erklärung eines vielschichtigen Phänomens erweist sich oftmals als bedrohlich wackelndes Gerüst – das gilt für die Kunst im Allgemeinen wie für den Maler, Grafiker und Illustrator Hans Ticha im Besonderen. Wer die Lektüre der vorliegenden kunsthistorischen Einordnungen seines Werkes im Schnelldurchlauf passiert, stößt bei der Deutung dieses gesamtdeutschen Künstlers, der bis 1990 in Ost-Berlin ansässig war und seit der Wiedervereinigung zuerst in Mainz, später in Maintal bei Frankfurt am Main zu Hause ist, regelmäßig auf Rezeptionsvermutungen und Stilzuschreibungen. Solche Fixierungen tragen dazu bei, dass das Werk dieses immer noch zu entdeckenden Künstlers in den mit Signalbilder mit Weltbezug Hans Ticha als singulärer Diagnostiker zwischen Macht und Markt
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