Leseprobe

10 Vitriol- und Alaungewinnung Zu den frühesten nachweisbaren Bergbauaktivitäten unserer Region zählt die Gewinnung von Vitriol (Schwefelsäure) und Alaun (Sulfatsalz) aus den Steinkohlenschiefern. Bereits 1558 wird ein solches Vitriol- und Alaunwerk bei Burgk erwähnt. Ein bedeutendes Vitriolwerk erbaute 1796 der Appellationsrat Ernst Heinrich Graf von Hagen (Lebensdaten unbekannt) auf seinem Rittergut Potschappel. Das Werk blieb bis zum Verkauf der Potschappler Kohlegruben im Jahr 1836 in Betrieb. AR Abb. 2 Kolben der Vitriolherstellung und Brandschiefer · Keramikkolben, Schieferton mit Steinkohle, Potschappel, um 1800, III/2025/1/H Für die Gewinnung des Vitriols nutzte man sogenannte Galeerenöfen. In diesen Öfen wurde das aus den Schieferkohlen gewonnene Alaun in den Kolben (Retorten) erhitzt und in Schwefeltrioxid überführt. Aus dem Schwefeltrioxid erhielt man durch Wasserzusatz das begehrte Vitriol, das als Beizmittel, zur Farbherstellung und als Desinfektionsmittel Verwendung fand.

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