125 124 mit denen die Reise des Protagonisten der Satire entlang der Via Appia Antica bis Brindisi nachvollzogen wird.15 Die Herzogin gab 1818 auch die Übersetzung der Aeneis des Vergil von Annibale Caro neu heraus. Die 1819 veröffentlichte Publikation wurde ebenfalls aufwändig mit Illustrationen versehen, welche die beschriebenen Landschaften in ihrem damaligen Aussehen wiedergeben. Der erste Band enthielt 18, der zweite 31 Tafeln. Neben Penry Williams, Charles Eastlake, Hendrik Voogd, Abraham Teerlink und Giambattista Bassi, lieferte Catel die meisten der Vorlagen in Form von Pleinair gemalten Landschaften. Gestochen wurden viele der Illustrationen von Wilhelm Friedrich Gmelin. Catel fertigte zwischen 1816 und 1818 beinahe die Hälfte der Vorlagen als kleinformatige Ölstudien auf Papier. Ludwig Schorn verfasste im Kunstblatt 1821 eine ausführliche Besprechung der Publikation, wobei er bemerkte, dass die Stiche »ohne Widerrede zu dem Besten, was dieser Meister in der Kunst der Landschaftsstecherey [Gmelin] geliefert hat, [gehören] […]. Die Ansichten, oft sehr einfach, erhalten dadurch einen eigenen zauberischen Reiz, und jede versetzt das Gemüth in eine verschiedene Stimmung. Catel scheint uns hierin am ausgezeichnetsten«.16 Die hier vorliegende Ölstudie einer Küstenlandschaft von Catel (Kat.-Nr. 80), nach der Edward Dodwell eine Zeichnung anfertigte, die von Gmelin gestochen wurde, zeigt kein italienisches Motiv, sondern Die Küste von Itaka vor der Nordostküste Kephalonias in Westgriechenland, dem Geburtsort des Odysseus als Illustration zu Vergils Aeneis, wie es die Bildunterschrift des Stiches dokumentiert (Abb. 2). Diese lautet in deutscher Übersetzung: »Und lästernd überqueren wir die Felsen von Ithaka, Laertes’ Reich und Nest des furchterregenden Odysseus«. Catel kannte sich seit 1812 am Golf von Neapel bestens aus und hatte die meisten der markanten Blickpunkte für Maler längst erkundet. So wundert es nicht, dass der dänische Kronprinz, den 1820 seine eigene Grand Tour nach Neapel führte, wo er in der bei Sorrent hoch gelegenen Villa Quisisana logierte, den Berliner kannte. Der norwegische Maler Johan Christian Clausen Dahl kam von Rom aus ebenfalls nach Neapel, um dort vom 10. August 1820 bis zum 3. Februar 1821 seine Landschaftsmalerei vor dem Motiv durch Freilichtstudien zu verfeinern.17 Der Kronprinz – Norwegen war zu Abb. 2 Pietro Parboni nach Edward Dodwell nach Franz Ludwig Catel / Die Küste von Itaka in Westgriechenland, dem Geburtsort des Odysseus (Vergil, Aeneis) / 1821 / Kupferstich
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