Leseprobe

264 1921 Blick auf SchwarzwaldBerge Farbige Kreiden, Bleistift und Tuschfeder 10,5 × 15,5 cm Altonaer Museum Hamburg, erworben 1964 Poststempel: Freiburg (Breisgau) 29.4.21 An: »Frau Siddi Heckel, Hindelang i. Allgäu, Gasthof z. Post (Adler)« Text recto: »Ganz herzliche Grüsse von Deinem P.[itt/Peter]« Text verso: »29. Apr. 21. Freiburg. vormittags./L.[iebes] Ptl. [Peterle] [so] eben holte ich Deinen dicken Brief. Schiefler hat Zeit, bis ich bei Dir bin. Die Sache mit der Secession überlege ich mir noch. Schreibe vielleicht morgen eine Karte an Kaus. Mein jetziger Gedanke ist: laufen lassen und nichts mitmachen was aufs Neue in aktuelle und kunstpolitische Bindungen verwickelt, was die Bilder nicht verbessert. Ich fahre nun zu Mittag hier weg bis Titisee; falls Du noch hierher schriebst, so geht das wieder nach Hindelang. Hebs mir auf! Gestern alten Ostender Matrosen Kuntze getroffen, Freund von Hagen.« Literatur: Ausst.-Kat. Kunst und Postkarte, Altonaer Museum Hamburg 1970, Kat.-Nr. 87; Ausst.-Kat. Hamburg 1973, Kat.-Nr. 98 Ausstellung: Hamburg 1970 und 1973 Bemerkung: Das Motiv zeigt den Blick von der Rheinebene im Vordergrund auf die dahinter ansteigenden Berge des südlichen Hochschwarzwaldes. Der seit 1907 bestehende enge Kontakt mit dem Hamburger Sammler und »Brücke«-Förderer Gustav Schiefler und dessen Frau Luise setzte sich auch nach dem Ersten Weltkrieg fort. Auf einen Brief Schieflers antwortete Siddi am 4. Mai 1921 aus Hindelang: »Er [Heckel] ist nämlich seit dem 19. April auf einer Wanderung, vom Bodensee rheinabwärts bis Säckingen, durch den Schwarzwald bis Freiburg, und will auch Würzburg noch sehen. Dann ist er natürlich voll der neuen Eindrücke und möchte gleich nach

RkJQdWJsaXNoZXIy MTMyNjA1