32 1 Prolog. Hofkunst trifft Gegenwart Die Kunst, die am mecklenburgischen Hof geschaffen oder durch ihn erworben wurde, bildet den Ursprung der Schweriner Sammlung. Sie ist ein Fenster in eine Zeit des künstlerischen und intellektuellen Austauschs, der die europäische Kunstlandschaft maßgeblich prägte. Künstler wie Georg David Matthieu (1737–1778), Theodor Schloepke (1812–1878), Johann Heinrich Suhrlandt (1742–1827) und Rudolph Suhrlandt (1781–1862) sowie Johann Alexander Thiele (1685–1752) waren Akteure in einem weitverzweigten Netzwerk. Ihre Arbeiten stehen im Zeichen stetig wechselnder ästhetischer und politischer Anforderungen der höfischen Auftraggeber*innen. Dabei trugen die Künstler mit der Anwendung innovativer Techniken, modischer Stile und der Übernahme neuer Motivwelten aus den deutschen und europäischen Kunstzentren zum Renommee der herzoglichen Familie bei. Im Prolog treffen Kunst der Vergangenheit und Gegenwart unmittelbar aufeinander. Er eröffnet neue Blicke auf historische und zeitgenössische Werke. In manchmal überraschenden Gegenüberstellungen wird sichtbar, wie sich die Impulse der Barock- und Rokoko-Kunst bis in die Gegenwart fortsetzen, neu interpretiert oder auch kritisch gewendet werden. Zu den Ausgangspunkten für diese Auseinandersetzung gehören neben ästhetischen und technologischen auch gesellschaftliche und politische Aspekte. Dazu zählt etwa die höfische Repräsentation und damit die Kunst als Werkzeug der Selbstinszenierung und Machtdarstellung. _ SaS
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