Leseprobe

36 Vom Hof an die Börse In Mecklenburg begannen an der Wende vom 11. zum 12. Jahrhundert die Grafen von Schwerin und kurz darauf die Herzöge von Mecklenburg mit der Ausgabe von Münzen. Es waren sogenannte Brakteaten, einseitig geprägte Hohlpfennige. Später folgen auch größere Nominale wie beispielsweise der Witten. Am Beginn der Frühen Neuzeit wurde mit dem Taler die wohl bekannteste Großsilbermünze geschaffen, deren Name sich sogar noch heute in der Benennung »Dollar« wiederfindet. Auch Goldmünzen ließ man schlagen, die allerdings einen solchen Wert aufwiesen, dass sie im alltäglichen Zahlungsverkehr kaum jemand in den Händen hielt. Den Münzen sehr ähnlich sind Medaillen, die aber nicht als Zahlungsmittel dienen. Sie spiegeln auf unnachahmliche Art Geschichte wider. Sei es nun eine Hochzeit im mecklenburgischen Herzogshaus oder der Neubau des Schweriner Schlosses, immer wieder griff man auf dieses Medium der Erinnerung zurück. Seit über 2 000 Jahren kennt der Mensch den Umgang mit Münzen. Die griechische Drachme, der römische Denar – später als Pfennig bekannt – oder der frühneuzeitliche Taler beherrschten den Zahlungsverkehr. Bis in das 19. Jahrhundert hinein blieb die geprägte Münze aus Gold, Silber oder Kupfer die Hauptform des Geldes. Eine Münzsorte avancierte unbestritten zur Weltwährung: der US-Dollar. Die Abkürzung aus »U« und »S« wurde eigentlich übereinander geschrieben, wobei der zweite Längsstrich durch das »S« entfiel ( ). Dieses Zeichen symbolisierte wie kaum ein anderes Macht und Reichtum. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass es auch Eingang in die zeitgenössische Kunst fand. In der Gegenwart gehören bargeldloses Bezahlen, Online-Banking und Mobilbanking längst zum Alltag. Jeder spricht von der digitalen Währung Bitcoin (₿), die für Zahlungsvorgänge im Internet genutzt wird. _TF 2

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