95 Jan Claudius de Cock (1667–1735) Venus und Amor, 1715 Marmor, 59,5 × 31,3 × 24,7 cm Inv.-Nr. Pl. 183 Es ist die einzige niederländische Plastik in der Sammlung, die sicher durch Herzog Christian Ludwig erworben wurde und allein dadurch schon besondere Bedeutung für die Sammlungen besitzt. Sie stammt von einem der zwei meistgefragten Bildhauer Antwerpens und war sicher kein beiläufiger Ankauf, doch sind Dokumente zur Erwerbung bisher nicht aufgetaucht. 1752 steht sie in der Bildergalerie am alten Schweriner Schloss. Die Schönheitsgöttin als Mutter des Liebesgottes wird hier mit einer Innigkeit geschildert, die das mythologische Thema fast vergessen lässt. Der Künstler legt die Aufmerksamkeit ganz auf die Interaktion der zwei Gestalten. Der Amorknabe hält eine Muschel in der Hand, eigentlich ein Attribut der Venus selbst, und wendet sich damit an die Göttin, seine Mutter. Diese neigt ihm den Kopf zu. Ihre Rechte ist leicht auf seinen linken Unterarm gelegt, die den Köcher hält. Möglicherweise ist darin eine Anspielung auf das bekannte Thema der Entwaffnung Amors enthalten, da der Kleine nicht selten schalkhaft seine Pfeile verschießt. Auch Götter und Göttinnen unterliegen dann der unwiderstehlichen Gewalt der Liebe. _GS
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