Autor: XxxxxYyyyyyy 120 Turbanschneckenpokal, sogenannter Drachenpokal Fassung: Nürnberg (?), etwa 1600 Fuß: Johann Joachim Busch (1720–1802), 1752 Grüne Turbanschnecke (Turbo marmoratus), Silber und Messing, vergoldet Inv.-Nr. KH 887 Den Korpus dieses eindrucksvollen Pokals bildet das asymmetrisch gewundene Gehäuse einer Meeresschnecke. Die Grüne Turbanschnecke ist im tropischen Indopazifik beheimatet. Sie kann einen Durchmesser von mehr als 20 Zentimetern erreichen. Um die prächtige Wirkung zu erzielen, wurde die grüne Oberfläche bis auf die vielfarbig schillernde Perlmuttschicht abgeschliffen. Das imposante Kunstkammerstück entstand in zwei verschiedenen Epochen – im Abstand von etwa 150 Jahren. Um 1600 gestaltete ein Goldschmied, vielleicht in Nürnberg, die kostbare Naturalie zu einem Tierpokal. In Archivalien des 18. Jahrhunderts wird dieser als Drache angesprochen. Spangen und Ränder sind mit äußerst fein gravierten sowie mit reliefierten Friesen aus Fantasiewesen, Masken oder Früchten verziert. Der schwere Fuß aus vergoldetem Messing ist eine Ergänzung aus dem Jahr 1752. In herzoglichem Auftrag fügte der Schweriner Bildhauer Johann Joachim Busch ihn in der zu dieser Zeit modernen Formensprache des Rokokos hinzu. _KAM
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