38 tätig, bevor er 1901 nach Berlin zieht, wo er bis zu seinem Lebensende bleiben wird. In seinem Atelier in der Klopstockstraße richtet er eine Malschule ein. Seine erste Schülerin, Charlotte Berend, wird 1903 seine Ehefrau. Bald danach kommen der Sohn Thomas (1904–1988) und die Tochter Wilhelmine (1909–2001) auf die Welt. 1911 übernimmt Corinth den Vorsitz der Berliner Secession, 1918 wird er zum Professor ernannt. 1919 errichtet seine Frau ein Haus am Walchensee, das die Familie von Berlin aus bis zu Corinths Tod in Zandvoort 1925 regelmäßig aufsucht.8 Diese knapp resümierten Eckdaten von Corinths Biografie werden in den folgenden Kapiteln mit Details zu seinen Wegstationen »ausgemalt«, im Einklang und Wechselspiel mit seinen behandelten Werken. Autofiktion – »Erlebtes und Erlogenes«9 Neben seinem bildkünstlerischen Schaffen hat Lovis Corinth früh auch zu schreiben begonnen. Was womöglich zunächst als Notat zur Selbstreflexion beabsichtigt war und den gleichen 7 Rohde 1942, o. S. 8 Lebensdaten nach Berend-Corinth 1992, S. 215–217, und Corinth 1979, S. 337–360. 9 Berlin, Akademie der Künste, Archiv, Nachlass Lovis Corinth, Signatur Corinth 126; Vertrag mit Verlag Bruno Cassirer, Vorschlag Cassirers als Buchtitel, erschienen später als Legenden aus dem Künstlerleben. 10 Corinth 1918. 11 Corinth 1920. 12 Berend-Corinth 1958; nach Bearbeitung durch Béatrice Hernad Nachtrag auf 1005 Gemälde, Berend-Corinth 1992. 13 Corinth 1926. Das posthum veröffentlichte Druckwerk ist nicht identisch mit dem Manuskript zu dieser Autobiografie; Pese 1998, S. 46. Berend- Corinth 1958 a, BerendCorinth 1958 b. 14 Corinth 1979; der darin kommentierte Nachlass ist größtenteils im Deutschen Kunstarchiv im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg aufbewahrt. 15 Ihr Bruder Thomas sei »dem Namen Corinth und allem was damit zusammenhing auf fast eigensinnige Weise verpflichtet.« Sie selbst empfinde belastend, »dem ganzen Aufbau der Vergangenheit, der sich mir oft schier zermalmend aufdrücken will, standzuhalten«; Corinth 1990, S. 264, 269. 16 Ausst.-Kat. Lübeck 1965, o. S. (Hans-Friedrich Geist). 17 Stilijanov-Nedo 1993, S. 66. 18 Stilijanov-Nedo 1993, S. 66. 19 Corinth 1926, Vorwort, o. S. Kat. 18 Lovis Corinth Selbstbildnis mit Gattin (Schwarz 23) 1904, Kaltnadel, 19,6 × 17,6 cm (Platte), 38,6 × 28,5 cm (Blatt) Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg, Inv.-Nr. 1295
RkJQdWJsaXNoZXIy MTMyNjA1