Leseprobe

117 Bildnisse des Menschen Musikalisches Wunderkind Andreas Weißgerber war 19 Jahre alt, als Corinth ihn in fünf Werken porträtierte. In Volos in Griechenland geboren – seine Familie stammte aus Czernowitz (heute Tscherniwzi, Ukraine) – hatte er mit vier Jahren begonnen, Geige zu spielen, mit fünf Jahren debütierte er und wurde schnell ein berühmtes Wunderkind. Nach einer ersten Phase an der Akademie in Athen vollendete er seine Ausbildung in Budapest, Wien und Berlin, wohin er Ende 1909 kam. Nachdem die beiden Kunstfreunde Erich Goeritz und David Leder (Kat. 90) Weißgerbers Talent bei einem Konzert in Chemnitz erlebt hatten, förderten sie ihn. Die Stradivari, auf der Weißgerber spielte, gehörte Goeritz. Leder, selbst ein guter Pianist, unterstützte seine musikalische Ausbildung.2 1 Berend-Corinth 1992, Briefe und Zitate, Nr. 20, S. 224 f. 2 Eberle 1996, S. 980 f.; auch Max Liebermann und Max Slevogt malten ganzfigurige Porträts Weißgerbers als Geiger. Kat. 91 Lovis Corinth Porträt Andreas Weißgerber (stehend) (BC 778) 1919, Öl auf Leinwand, 209 × 118 cm Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg, Inv.-Nr. 3564, Dauerleihgabe der Bundesrepublik Deutschland

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