29 Skizzenbuch I 1 Corinth 1917; Corinth 1979, S. 228, 385 zu Abb. 17. Nach der zweiten Auflage des Werkverzeichnisses gilt der Verbleib des Gemäldes Angst (BC 984), das zuvor unter dem Küchenstilleben, Schellfisch und Rindfleisch, 1889 (BC 68) vermutet wurde, wieder als unbekannt. Der Hinweis auf Ausst.- Kat. New York/Toronto 1981 führt jedoch ins Leere (2. Aufl., S. 209). Vgl. dazu auch Mona Stocker in Ausst.-Kat. Regensburg 2025/26, S. 66. 2 Zu dem Ortsnamen vgl. auch das frühe Gemälde »Aweider Park in Königsberg«, 1879 (BC 1). 3 Skizzenbuch I, S. 53. 4 Vgl. etwa die ähnlichen Kompositionen Der Kuß, 1910 (BC 418), und Umarmung, 1910 (BC 416). 5 Thomas Corinth, New York, Schreiben vom 22. 11. 1981 an Dr. Ernst Schremmer, Esslingen. Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg, Archiv. Vgl. Skizzenbuch II, B 13, das ebenfalls mit dem Zollstempel versehen ist und von Thomas Corinth in das Buch zurückgelegt wurde. 6 Siehe Skizzenbuch II. 7 Vgl. Ausst.-Kat. Bremen 1975, Nr. 9: Landschaft mit Erntewagen und zwei Frieskompositionen, verso: zwei Studien eines Hundes), Nr. 10: zwei Angler im Boot und Pferdestudien, verso: Pferdekopf, Nr. 11: Sängerin im Nachtlokal, verso: Figurenstudien. Die Blätter aus einem aufgelösten Skizzenbuch aus der Zeit um 1878 entsprechen in ihren Abmessungen dem Skizzenbuch I. Der Verbleib der Blätter ist unbekannt. 8 Auf dem vorderen Spiegel befand sich zudem ein Hinweis auf die Pferdewagen-Studie, der wohl von Thomas Corinth stammt. Vgl. die entsprechende Notiz in Skizzenbuch II mit den Initialen »T. C.«. 9 Siehe auch Thomas Corinth, New York, Schreiben vom 22. 11. 1981 an Dr. Ernst Schremmer, Esslingen. Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg, Archiv: »Die andern Blaetter sind alle unsigniert [...], koennen auch mit dem offiziellen Stempel ›Atelier Lovis Corinth‹, falls gewuenscht, versehen werden.« gründen zunächst nicht angekauften) Skizzenbuches seines Vaters an,6 dass »schon Lovis Corinth Seiten ausgerissen und verkauft hatte«.7 Weil die vorhandene Zählung mit Seite 85 auch den hinteren Spiegel umfasst, könnte sich Corinths Sohn für die ungewöhnliche Positionierung des Pferdewagenblattes als Seite 0 am Beginn des Buches entschieden haben.8 Auch der (Nachlass-)Stempel »ATELIERLOVIS CORINTH«, der in Skizzenbuch I auf den Innenseiten des Einbands angebracht wurde, ist in diesem Zusammenhang zu sehen. Das Stempeln des Buches geht nämlich ebenfalls auf Thomas Corinth zurück, der sich unter der Rechnung vom 8. Dezember 1982 ausdrücklich bei Dr. Werner Timm, dem damaligen Direktor der Ostdeutschen Galerie, danach erkundigte, ob er »Blaetter oder Deckel« mit jenem Stempel versehen solle. Auf dem hinteren Spiegel setzte Thomas Corinth über den Nachlass-Stempel schließlich sogar seinen persönlichen Adress-Stempel. Das Angebot, vor dem Verkauf noch weitere Seiten mit »dem offiziellen Stempel« zu versehen, schlug man hingegen offenbar aus.9 Im Übrigen nimmt die Paginierung kaum Rücksicht auf die ursprüngliche Ausrichtung und Abfolge der Blätter. Auch wenn sich der originäre Aufbau dieses Skizzenbuches aufgrund der verlorenen Lagenstruktur der Bindung in Verbindung mit einer unspezifischen Anordnung der Heftlöcher vermutlich nie mehr vollständig nachvollziehen lässt, ist es im Rahmen der Vorbereitung dieser Publikation zumindest gelungen, viele der EinzelAbb. 2 Lovis Corinth Zentaurenpaar (BC 1002), 1917, Öl auf Leinwand, 55 × 81 cm, Verbleib unbekannt blätter anhand der Bruch- oder Risskanten zu Doppelblättern zusammenzufügen. Zudem konnte anhand der Heftlöcher und Mittelfalze auf die einstige Ausrichtung der Blätter geschlossen werden. Beispielsweise konnte so die vorgebliche Position des Pferdewagen-Blattes am Beginn des Skizzenbuchs ausgeschlossen werden. Das Motiv befand sich zweifellos in der zweiten Hälfte einer Lage, was Faltung und Heftlochfolge des Gegenstücks belegen. Wie sich anhand der meisten Skizzenbücher Corinths im Bestand des Kunstforums Ostdeutsche Galerie beobachten lässt, drehte der Rechtshänder auch in diesem Fall das Buch in seiner Linken in der Regel so, dass er bequem auf eine Recto-Seite zeichnen konnte. Nicht wenige der Motive (und Seitenzahlen) stehen daher nun auf dem Kopf, was allerdings der ursprünglichen Beschaffenheit des Skizzenbuches entspricht.
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