Leseprobe

301 Album 13 Vgl. die Bezeichnung »Nro 8« auf Skizzenbuch II, B 15 r. Vgl. Wilhelmine Corinth-Klopfer, New York, Schreiben vom 25. 5. 1989 an Dr. Werner Timm, Regensburg; Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg, Archiv: »Die Zeichnung ›Regenlandschaft‹ auf der ersten Seite muß einmal von ihm entfernt worden sein, um sie, mit eigener Nummer versehen – auch dies seine spaete Handschrift – einer Serie von fruehen Zeichnungen einzureihen, die er einzeln nummeriert hatte.« 14 Schröder 1903, S. 479. 15 B 3 r (Mitte). 16 B 6 r (Mitte). 17 Corinth 1926, S. 99. 18 B 4 r (rechts). 19 Corinth 1926, S. 82. 20 B 6 v, 7 r (Mitte, rechts). 21 Vgl. B 7 r (rechts). 22 B 8 r, 9 r. 23 B 10 r, 11 r. 24 B 18 r. Vgl. Ausst.-Kat. Regensburg 2025/26, S. 53–55, sowie den einführenden Aufsatz in diesem Band, S. 19. Corinth darin die Krankheit und das Sterben seines Vaters. Durch das nachträgliche Einsortieren und Beschriften dieser Studien innerhalb des Albums steigerte er deren Aussagekraft zusätzlich. Insbesondere das ohnehin eindrucksvolle Blatt mit zwei aufgrund ihrer nur selektiven Ausarbeitung momenthaft und flüchtig erscheinenden Bildnisstudien erlangt erst innerhalb der Folge als »letzte Zeichnung« (des lebenden Franz Heinrich Corinth) eine Sonderstellung, die gewissermaßen den Verlust des geliebten Vaters zwischen Sterbe- und Totenbett markiert. Als ob dieser Moment ultimativer Vergänglichkeit dadurch im Bild besser festzuhalten wäre, datiert Corinth dieses Skizzenblatt ungewöhnlich präzise: Er habe seinen Vater demnach am 9. Januar 1889 (dem Todestag) »zwischen 2 u[nd] 4 Uhr Nachmittag gezeichnet«.24 Abb. 4 Lovis Corinth Porträt der Tante in Moterau (BC 6), 1880, Öl, 42 × 32 cm, Träger und Verbleib unbekannt Unter den Skizzenblättern mit Studien des Vaters fallen zunächst jene ins Auge, die auf gemeinsamen Reisen entstanden sind: Die beiden großen Blätter mit den Zeichnungen von 1883 schuf Corinth in Torbole am Gardasee.22 Es ist im Übrigen nicht unwahrscheinlich, dass er diese Blätter aus dem Skizzenbuch VI entnommen hat, um sie in das Album einzufügen. Zudem sind in diesem Zusammenhang Studien zu nennen, die gemäß Corinths Notizen drei Jahre später in Panker, nahe der Schleswig-Holsteinischen Nordseeküste, entstanden.23 Ausschlaggebend für die persönliche Bedeutung, die dem Skizzen-Album von der Ehefrau und der Tochter des Künstlers als ein »Heiligtum« der Familie bescheinigt wurde, sind die Zeichnungen, die im Herbst und Winter 1888/89 in Königsberg entstanden sind. Zeichnend begleitete

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