150 Jahre Museum für Völkerkunde Dresden

Dresdener Kunstblätter · Heft 3/2025

Am 23. Oktober 2025 begeht das Museum für Völkerkunde Dresden sein 150. Gründungsjahr. Solche Jubiläen sind Anlass, auf prägende Etappen der Institutionsgeschichte zurückzublicken – auf Menschen, die das Museum durch schwierige Zeiten führten, auf bedeutende Sammlungen, auf wissenschaftliche Leistungen. Das Jubiläum steht ganz im Zeichen des Innehaltens, des Nachdenkens über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft einer Institution, die etwa 90 000 Artefakte und Kunstwerke aus aller Welt bewahrt. Zum Aufbau der Sammlung trugen Reisende, Missionare, Händler, Kolonialbeamte und Wissenschaftler bei; über Generationen prägten Museumsmitarbeitende die Erforschung und Interpretation der Kulturzeugnisse. Dabei haben sich die Perspektiven auf den Objektbestand und die Methoden zu seiner Bearbeitung im Laufe der vergangenen Jahrzehnte ebenso gewandelt wie die Art seiner Präsentation und der damit verbundenen Bildungsanliegen. Diese Ausgabe der »Dresdener Kunstblätter« ist von den Mitarbeitenden des Museums für Völkerkunde Dresden gemeinsam konzipiert worden. Die Aufsätze spiegeln schlaglichtartig die verschiedenen Entwicklungsphasen wider und thematisieren verschiedene Facetten der musealen Tätigkeitsbereiche im Museum für Völkerkunde.

116 Seiten, 90 farbige Abb., 21×15 cm, Klappenbroschur
Einzelpreis 7 Euro oder im Jahresabo (4 Hefte) 26 Euro

Beiträge

  • Sigrun Nützsche
    Sammlung, »Hülfsmittel«, Museum? · Die Anfänge des Museums für Völkerkunde Dresden und eine kontroverse Landtagsdebatte
  • Philipp Stöver
    Zwei Tellerkopfkeulen der Tupinamba · Die europäische Wahrnehmung indigener Objekte im 16. Jahrhundert
  • Petra Martin
    Von der »Nephritfrage« bis zur »Bronzepaukenfrage« · Diskursives Sammeln und die Suche nach Profil
  • Ariana Tikao
    Tāmatis Mere · Ariana Tikaos persönliche Erfahrungen
  • Silvia Dolz, Petra Martin
    Zwischen Bildungsideal und Weltbild · Die Museumsarbeit unter Arnold Jacobi
  • Analyn Salvador-Amores
    Tabakpfeifen der Igorot in Nordluzon
  • Gerold Dubau
    Träume von Räumen · Das dezentrale Museum?
  • Jaime Xamen Wai Wai
    Ein Urutu-Gefäß für Ciipo-Farbe · Körperbemalung als Ausdruck von Identität, Schutz und spirituellem Wissen
  • Silvia Dolz
    »Was ist der Mensch wert?« · Zwischen Aufbruch, Vision und Realität · Die Ethnographischen Sammlungen in Dresden nach 1945
  • Osaisonor Godfrey Ekhator-Obogie
    Bronzefigur eines portugiesischen Soldaten · Europäische Präsenz im Königreich Benin
  • Sabine Ulbrich
    Die Macht der Bilder · Gebrauchsgrafik am Museum für Völkerkunde Dresden
  • Nata’alui Duha
    Adu Zatua – eine Ahnenstatue · Gestorben und dennoch am Leben
  • Karoline Noack
    »Gefäß und ­Figur« · Idee, Innovation und Mut einer Ausstellung
  • Lorenzo Risco
    Die Gottheit Naymlap · Ein Bügelhenkelgefäß der Lambayeque-Kultur in Peru
  • Simone Jansen
    25 Jahre Dresdner Teppichabende · Gespräche über Teppiche und Textilien als Teil der Stadtkultur
  • Barbara Höffer
    »When they go low, we go high« · Silvina Der Meguerditchians künstlerische Erinnerungsarbeit
  • Vanessa Kaspar, Julia Ziegler
    Verkopfte Sache! · Einblick in die Restaurierungsgeschichte der Benin-Bronzen
  • Tania Korntheuer-Wardak
    Wieder sichtbar! · Das Pastell des »Nubiers Jacob« von Auguste von Odkolek-Budinszky
  • Tina Oppermann
    Gesammelte Geschichte(n) · Über die Forschung zur Herkunft der Objekte im Museum für Völkerkunde Dresden
  • Yu Filipiak
    Bogenfutteral mit Köcher aus der Zeit des Boxeraufstandes
  • Stefanie Bach, Katharina ­Balzer, Margareta Bijvank, Barbara Höffer
    Perspektiven einer parti­zipativen und empathischen Museumsarbeit · Das Museum für Völkerkunde Dresden im Prozess

Einblicke

  • Buchtipp · Ethnographica im Licht
  • Blickwechsel: Schenkung Sammlung Hoffmann/Gemälde­galerie Alte Meister · Bojan Šarčević und das ­nieder­ländische Kircheninterieur
  • Teamwork in Antwerpen! · Pieter Bruegel, Hendrick van Balen und die anderen
  • Rotes Gold · Das Wunder von Herrengrund
  • Drei Fragen an Sylvia Pereira · Grafikerin am Museum für Völkerkunde Dresden, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Christine Jäger-Ulbricht

Christine Jäger-UlbrichtGeschäftsführung, Verlagsleitung